Schwalben und Mauersegler
Nützliche Untermieter in Stadt und Dorf
Als Kulturfolger gehören Schwalben und Mauersegler eigentlich in jedes Dorf, auf jeden 
Bauernhof, in stadtnahe Wohngebiete und - vor allem der Mauersegler - in die Städte selbst. 
Doch man sieht die eleganten Vögel immer seltener. Die bekanntesten Schwalbenarten sind bei 
uns Rauch- und Mehlschwalbe. Daneben ist auch die Uferschwalbe in einzelnen Kolonien zu finden.
 Der Mauersegler (er gehört nicht zur Familie der Schwalben, sondern sieht ihnen nur sehr 
 ähnlich) ist ebenfalls noch regelmäßig im Landkreis Osterode anzutreffen.
Dennoch benötigen alle unsere Hilfe, denn die Wohnungsnot wird immer größer.
Der Bestand der Rauch- und Mehlschwalbe ist besonders im letzten Jahrzehnt zurückgegangen.
 Der Hauptgrund für diese traurige Entwicklung liegt in den zunehmenden Schwierigkeiten der 
 Schwalben, geeignete Nistplätze und auch Baumaterial zu finden.
Für die Rauchschwalbe sind heute in vielen Ställen keine Einflugmöglichkeiten mehr
 vorhanden. Oftmals wurden Ställe zu Wohnungen oder Garagen umgebaut. Auch gibt es infolge 
 des Rückgangs der Viehhaltung und zunehmender Hygiene vielerorts wenig Fliegen zur
  Fütterung der Jungvögel.
Ein wichtiger Grund für die allgemeine Wohnungsnot von Schwalben und Mauerseglern sind die
 massenhaft vorgenommenen Sanierungen von Wohnhäusern. So verschwinden in unseren Städten
  ganze Mauerseglerkolonien. Die Mauersegler fliegen dann bis zur Erschöpfung ihre noch
   im vorangegangenen Jahr vorhandenen Brutplätze an, finden sie aber verschlossen.
   Um dieser Wohnungsnot zu begegnen, setzt sich der NABU Osterode schon seit vielen Jahren 
für das Aufhängen geeigneter Nistkästen ein. Neben dem Bau und Verkauf von
 Nisthilfen werden diese durch ehrenamtliche Kräfte an geeigneten Stellen nach
  Rücksprache mit den Hausbesitzern ausgebracht. So wurden für den Mauersegler in 
  Zusammenarbeit mit der Feuerwehr am Behördenhaus in Herzberg mehrere Kästen aufgehängt.
   Auch am Gebäude der Arbeitsagentur in Osterode wurden Nisthilfen aufgehängt. Hier 
   hat sich zwischenzeitlich eine neue Kolonie angesiedelt.
   
   
Gutgemeinte Aktionen führen jedoch nicht immer gleich zum erhofften Erfolg. In Hörden
 haben sich mehrere NABU-Mitglieder mit der Wohnungsnot beschäftigt. Sie bauten 
 Schwalbenhäuser, um den Tieren Brutmöglichkeiten anzubieten, die bisher jedoch noch 
 nicht angenommen wurden. Neben dem Aufhängen von Nistkästen betreibt der NABU
  intensive Öffentlichkeitsarbeit, um auf die Situation der Schwalben aufmerksam zu machen. 
  So wurde neben Presseartikeln eine Ausstellung in mehreren Orten des Landkreises gezeigt.
   
Entfernen von Schwalbennestern an Hausfassaden
Werden an einem Haus die dort vorhandenen Nester von Mehlschwalben entfernt, dann ist die 
Ordnungsbehörde der Stadt berechtigt, dem Hauseigentümer das Anbringen von 
künstlichen Nisthilfen aufzugeben. Dabei spielt es keine Rolle, wer diese Nester entfernt hat.
 Weil das Beseitigen solcher Nester nach dem Bundesnaturschutzgesetz verboten ist, trifft den 
 Hauseigentümer eine sofortige Wiederherstellung. Wegen der Eilbedürftigkeit kann hier 
 die Behörde auch die sofortige Vollziehung der behördlichen Auflage anordnen.
Verwaltungsgericht Düsseldorf Az.: 25 K 64/09 und 25 L 8/09